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Wir brauchen eine Klimaoffensive – jetzt!

11. Dezember 2020 1 Kommentar

Der Klimaschutz erträgt keinen weiteren Aufschub. Deshalb luden die Baudirektion, die Direktion der Justiz und des Innern und der Verband der Zürcher Gemeindepräsidien die Gemeinden zum ersten Zürcher Klimadialog ein. Er fand letzte Woche digital statt – und war ein grosser Erfolg.

Covid-19 ist das alles beherrschende Thema. Das Virus hat das Leben und die Gewohnheiten aller verändert. Für viele ist es freilich weit mehr als bloss eine Veränderung, nämlich eine konkrete Bedrohung. Und allzu viele bezahlen die Corona-Infektion mit dem Leben.

Dass Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sich mit aller Kraft dafür einsetzen, das Virus raschmöglichst in den Griff zu bekommen, ist vor diesem Hintergrund nicht nur logisch, sondern vor allem richtig und wichtig.

Es liegt in der Natur des Menschen, dass sein Problembewusstsein umso grösser wird, je näher eine Bedrohung rückt. Aus evolutionärer Perspektive macht das Sinn: Die menschlichen Kräfte sind begrenzt. Also müssen wir sie dort einsetzen, wo uns etwas unmittelbar bedroht. Der Rest kann warten.

Das Problem ist, dass wir Heutigen uns ein solches Nacheinander nicht mehr leisten können. Neben der Pandemie gibt es andere Herausforderungen, die sich in unserem Alltag zwar aktuell noch nicht ganz so dramatisch manifestieren – die aber dereinst mit gigantischer Wucht in unser oder vielleicht auch erst in das Leben unserer Kinder einfallen werden, sofern wir heute nichts machen.

Ich denke in erster Linie an den Klimawandel.

Deshalb konnten und wollten wir – die Baudirektion, der Verband der Zürcher Gemeindepräsidien (GPV) und «meine» Direktion der Justiz und des Inneren – mit unserem Klimaschutz-Effort nicht länger zuwarten. Das heisst: nicht zuwarten, bis sich die Pandemie-Situation entspannt hat und Austausch und Vernetzung wieder möglich sind.
Darum haben wir den «Klimadialog Kanton-Gemeinden», den wir ursprünglich im Mai als grossen, physischen Anlass durchführen wollten, vergangene Woche online realisiert – als «Klimadialog digital 2020». Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter der Zürcher Gemeinden.

Mobilität, Foodwaste, Bauen

Die Gemeinden sind der Ort, wo der Klimaschutz konkret wird. Hier können mit baulichen Massnahmen, mit der Gestaltung der Mobilität, mit Initiativen gegen Foodwaste und auf vielen anderen Wegen direkt wirksame Beiträge gegen die Klimakrise geleistet werden. Mit dem Klimadialog wollten wir den Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden fördern sowie – mit Hilfe von Fachleuten – die kommunalen Behörden inspirieren und in ihren Bemühungen unterstützen.

Der Anlass war ein Erfolg. Rund 240 Personen verfolgten die Diskussionsrunden sowie die Inputreferate – darunter eines des renommierten Klimaforschers Reto Knutti. Auch die elf Workshops zu konkreten Fragestellungen im Bereich Klimaschutz weckten grosses Interesse. Die Diskussionsrunden und Referate können übrigens auf der Klimadialog-Website nachgeschaut werden. Zudem wird demnächst zu jedem Workshop eine Dokumentation aufgeschaltet.

Global denken, lokal handeln

«Think global, act local»: Der Satz ist so etwas wie der Ur-Slogan der Umweltbewegung. Er begleitet diese seit den 70er-Jahren. Und er hat nichts an Aktualität eingebüsst: «Global denken, lokal handeln» ist nach wie vor das Rezept schlechthin, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Nachhaltig ändern wird sich nur dann etwas, wenn jede und jeder sein alltägliches Verhalten ändert.

Deshalb sind die Gemeinden so wichtig. Hier leben wir unseren Alltag. Hier konkretisiert sich unser Verhalten – dementsprechend beginnt auch hier unsere Verhaltensänderung.

Gewiss: Das Bewusstsein, dass wir alle – wir Privilegierten, die in der sogenannt Ersten Welt leben dürfen – zur Klimakrise beitragen, soll nicht vergessen machen, dass es neben uns «gewöhnlichen» Klimasündern auch solche von ganz anderem Format gibt, sozusagen CO2-Superspreader. Ich denke an die grossen Investoren, die ihre Anlageentscheide noch immer nur unter dem Aspekt des Kurzfrist-Profits treffen – ohne Rücksicht auf die ökologische Verträglichkeit. Hier braucht es politische Massnahmen.

Doch wir dürfen es uns nicht einfach machen. Auf Andere zeigen, die schlimmer sind als wir selbst und warten, bis sich diese Anderen ändern – oder ändern müssen: Dafür haben wir keine Zeit. Wenn wir gegen den Klimawandel etwas erreichen wollen, brauchen wir die Sowohl-als-auch-Strategie, und zwar sofort: Wir brauchen politische Entscheide, die Anreize setzen und Vorgaben machen. Und wir brauchen persönliche Verhaltensänderungen aus Einsicht, Rücksicht und Verantwortungsbewusstsein. Kurzum: Wir brauchen die Klima-Offensive. Und zwar jetzt.

Den Klimadialog verstehen wir als Mosaikstein in dieser Offensive. Umso mehr freut es uns, dass er auf so viel Interesse gestossen ist und in den Workshops viele engagierte Diskussionen ermöglicht hat.

Wirksam – und gerecht

Klimaschutz-Massnahmen stossen auf Akzeptanz, wenn sie wirksam sind – und wenn sie gerecht sind. Es braucht beides. Dass nachhaltig produziertes, lokales Bio-Gemüse teurer ist als konventionell gezüchtete Importprodukte: Das ist nicht nur absurd, sondern auch ungerecht. Wie ökologisch jemand lebt, darf nicht von der Grösse seines Portemonnaies abhängen. Auch hier ist die Politik gefordert.

Von heute auf morgen wird sich nicht alles zum Besseren wenden. Aber jeder Schritt ist ein Schritt. Und so freue ich mich schon sehr auf den nächsten Klimadialog.

Bild: Die Klimadialog-Diskussionsrunde als Livestream – mit Professor Reto Knutti, Regierungsrat Martin Neukom, Moderator Michael Emmenegger, Regierungsrätin Jacqueline Fehr und GPV-Präsident Jörg Kündig. (Quelle: PD)

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Kategorie: Blog Tags: Push

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Kommentare

  1. Werner Bechtel schrieb

    11. Dezember 2020 um 09:58

    Natürlich müssen wir alles machen für das Klima, wirklich jede Technologie. Siehe Thread. https://twitter.com/WernerBechtel/status/1337109278755348480

    Antworten

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