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Die kulturelle Vielfalt schützen, nicht die Lauten

29. September 2020 Kommentar schreiben

Wir haben trotz Covid-Unglück Glück: Unser Staat kann notleidende Kulturschaffende und Betriebe finanziell stützen. Dabei ist für mich klar: Wir müssen die Hilfe gerecht verteilen und so die kulturelle Vielfalt schützen. Wir dürfen nicht den Lautesten den Löwenanteil überlassen.

Die Kulturschaffenden sind finanziell die grössten Verliererinnen und Verlierer dieser Covid-Krise. Das belegen erste Studien. Lassen wir uns nicht täuschen: Auch wenn es einige prominente Künstlerinnen und Künstler gibt, die mit ihrer Kunst richtig viel Geld verdienen. Sie sind die Ausnahmen! Der ganz grosse Teil der Kulturschaffenden auch im reichen Kanton Zürich kommt wirtschaftlich mehr schlecht als recht über die Runden. Viele von ihnen bewegen sich am Rande des Existenzminimums. Sie leben von der Hand in den Mund.

Es geht ums Überleben

Wenn in einer solchen Lage plötzlich gar nichts mehr geht, wenn wegen Corona Auftritte, Lesungen und Ausstellungen abgesagt und zum Beispiel Kinos für Wochen geschlossen sind, dann trifft das Künstlerinnen und Künstler und Veranstalter brutal hart. Sie brauchen Hilfe. Denn es steht viel auf dem Spiel: Wenn eine Künstlerin oder ein Künstler aufgeben muss, stirbt ein einmaliges Angebot. Die Vielfalt schrumpft. 

Darum ist Hilfe dringend. Und sie kommt. Suisseculture hilft Kunstschaffenden seit Frühling mit nicht rückzahlbaren Soforthilfe-Geldern. Und für abgesagte Veranstaltungen und Betriebsschliessungen können diese bei der Fachstelle Kultur Ausfallentschädigungen beantragen. Diese zahlt die kantonale Fachstelle seit Mitte Juni aus.

Rasch und gerecht auszahlen

Ich habe mich als Zürcher Kulturministerin deshalb bei der Auszahlung für folgende Praxis entschieden: Zuerst den Überblick gewinnen, danach rasch und gerecht auszahlen. Also nicht die sollen am meisten erhalten, die sofort bei Staat anklopfen. Auch nicht diejenigen, die am unverfrorensten Geld fordern. Vielmehr geht es darum, mit dem staatlichen Geld die kulturelle Vielfalt zu erhalten. Niemand soll privilegiert werden und möglichst niemand soll vollkommen leer ausgehen. 

Wir haben in einer ersten Tranche 1200 und in einer zweiten Welle weitere 500 Gesuche bekommen. Dafür standen uns in der ersten Phase rund 53 Millionen Franken zur Verfügung. Wie lange das reicht, wussten wir um Frühling nicht. Und auch noch nicht im Sommer.

Deshalb habe ich die Fachstelle angewiesen, zuerst nur die kleineren Gesuche auszuzahlen und bei den sechsstelligen zuzuwarten, bis wir den Überblick haben. Dies auch im Wissen, dass für die grossen kommerziellen Unternehmen bei den Banken zinsfreie Covid-Kredite bereitstanden. Diese hätten sie später mit den staatlichen Geldern zurückzahlen können.

155 Millionen Franken Entschädigung gefordert

Dieses Vorgehen hat sich übrigens als das richtige erwiesen: Die Summe der Forderungen beläuft sich auf rund 155 Millionen Franken und ist damit mehr als doppelt so hoch wie die insgesamt verfügbaren Mittel von rund 75 Millionen Franken. Wir werden also längst nicht alle Ausfälle abgelten können. Umso wichtiger ist es, dass nicht der Grundsatz «first come – first serve» gilt. Denn dann hätten die Lautesten und jene mit der besten Lobby heute bereits alle Gelder für sich gesichert. Alle anderen würden leer ausgehen.

Wie gesagt: In der Zwischenzeit ist auch die Auszahlung der grossen Beträge angelaufen. Die Forderungen der Clubs sind ausbezahlt. Mitte Oktober kommt das Geld für die Kinos und im November sind die Konzertveranstalter an der Reihe. Ende Jahr wollen wir mit allem fertig sein.

Und bereits geht es weiter. Um auch nächstes Jahr noch Unterstützung leisten zu können, beantragt der Regierungsrat dem Parlament weitere 27 Millionen Franken bis Ende 2021. Diese werden durch den Bund verdoppelt. Hält die Krise in der Kulturbranche also an, werden weitere Ausfallentschädigungen möglich sein – die Zustimmung durch den Kantonsrat vorausgesetzt.

Die kulturelle Vielfalt schützen

Diese grosszügige Unterstützung der Kulturschaffenden und der Kulturunternehmen ist nicht selbstverständlich. Ich bin dem Kantonsrat sehr dankbar, dass wir diese leisten dürfen und damit das vielfältige Angebot über diese Krise hinweg sichern können. Denn Kultur ist ein nicht wegzudenkender Teil unserer Gesellschaft.

Besuchen Sie kulturelle Veranstaltungen!

Und Sie? Wie können Sie der Kultur helfen? Ganz einfach: Gehen Sie ins Theater, ins Konzert, ins Kino oder in eine Ausstellung in Ihrer Nähe! Geniessen Sie Kultur!

(Bild: Kulturelle Vielfalt, Theater Kanton Zürich, Die schwarze Spinne, 2017)

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Kategorie: Blog Tags: Covid, finanzielle Hilfe, Jacqueline Fehr, Kulturministerin, Kulturschaffende, Push

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